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D e r schweizerische Reformator Ulrich Zwingli
fällt bei Kappel gegen die Katholiken.
Bald darauf lehrte in Genf der Reformator Johann
Calvin (Jean Chauvin), dessen Lehre (die„reformirte")
sich auch in Frankreich ausbreitete.
1532 Der Nürnberger R e l i g i o n s f r i e d e.
Johann der Beständige stirbt. Es folgt Jo-
hann Friedrich (der Großmüthige).
1533—34 Die Wiedertäufer in Münster.
Au ihrer Spitze stand der ehemalige Schneider Jo-
hann Bockelssohn, König von Zion. Vielweibe-
rei, Gütergemeinschaft. Scharfrichter K nippe r dol-
lin g. Der Bischof von Münster erobert die Stadt.
Johann v. Leyden grausam hingerichtet, v)
(1534) Die Reformation in Würtemberg durch Her-
zog Ulrich eingeführt.
1535 König Heinrich Viii. von England führt dort
die bischöfliche H och ki r ch e ein, indem er sich
vom Papste lossagt.
Die Gründe dazu vorwiegend äußere, z. B. Erwerb
der reichen Klostergüter, auch weil der Papst ihn nicht
von seiner Gemahlin Katharina v. Arragonien
(Tante Karls Y.) scheiden will.vz
Nachdem Maria die Katholische den Prote-
stantismus zu vernichten gesucht hatte, wird derselbe
durch die große Königin Elisabeth (1558 — 1603)
wiederhergestellt und befestigt; doch sonderten sich die
streng calvinistischeu Presbyterianer oder Puri-
taner von der Landeskirche.
1539 Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg tritt zur
e v a n g. Kirche über. x)
1540 Stiftung des Jesuitenordens durch Ignatius
Loyola.
Spanilcher Edelmann, Soldat, vor Pampelona ver-
wundet, nun religiöser Schwärmer. Der Zweck des
„Ordens der Gesellschaft Jesu" Bekehrung der Un-
v) Der Käsig mit den Gebeinen auf dem Thurme.
w) Von seinen 6 Gemahlinnen ließ H. 2 enthaupten, darunter Anna
Boleyn, die Mutter der Königin Elisabeth.
x) Sein Vater Joachim I. Feind der Reformation. (Gemahlin Eli-
sabeth muß fliehen).
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_Zwingli Kappel Johann
Calvin_(Jean_Chauvin Johann Johann Friedrich Friedrich Schneider_Jo- Johann Ulrich Heinrich_Viii Heinrich Katharina_v Karls_Y. Karls Maria Maria Joachim_Ii Ignatius
Loyola Spanilcher_Edelmann Pampelona Anna
Boleyn
Extrahierte Ortsnamen: Genf Frankreich Würtemberg England Brandenburg
29
yen u. Meißen zu vergrößern, welches er vom
Landgrafen Albrecht dem Unartigen kaufte. Er
konnte aber die Söhne desselben, Friedrich mit der
gebissenen Wange und Diezmann selbst mit Waffen-
gewalt nicht aus ihren Landern vertreiben. Die deut-
schen Fürsten setzten ihn wegen Landfriedensbruch ab
und wählten Albrecht von Oestreich, gegen den
er bei Worms Schlackt und Leben verlor.
1298—1308 Albrecht 1. von Oestreich.
Finstern Charakters u. unbeliebt. Sucht seine Macht
zu vergrößern, doch nicht mit Glück. So wird er von
Friedrich und Diezmann bei Lucka (Altenburg)
geschlagen (1307).
1307 Befreiung der schweizer Waldstädte.
Albrecht wollte die reichsunmittelbaren m) Schwei-
z er unter Habsburgische Hoheit bringen. Bedrückun-
gen der Vögte Geßler v. Brun eck u. Beringet
v. Landend erg.
Erneuerung der schweiz. Eidgenossenschaft
auf dem Nütli am Vierwaldstädter See zwischen
Schwyz (Werner Stauffacher), Uri (Walter Fürst)
und Unterwalden (Arnold von Melchthal). Geß-
ler durch Tell erschossen.n) Landenberg aus sei-
ner Burg versagt, o) Bald darauf
1308 Ermordung Albrechts durch seinen Neffen
Johann von Schwaben (Johannes Parricida).
Albrecht verwaltete als Vormund dessen väterliches
Erbe und wollte es ihm immer noch nicht herausge-
den. Deshalb aus Rache die Ermordung bei der Ue-
berfahrt über die Neuß bei Wind isch.x) Erst nach
7 Monaten wählte man
1308—1313 Heinrich Vh. von Luxemburg.
Sein Sohn Johann wird König von Böhmen,
welches über 100 Jahre im Besitz der Luxemburger
bleibt.
Heinrich starb sehr plötzlich in Italien, wo er die
deutsche Herrschaft nach langer Unterbrechung wieder
m) D. h. sie hatten als Herren nur den deutschen Kaiser über sich.
n) Die bekannte Geschichte vom Hut und dem Apfelschuß ist wohl
schwerlich bloße Sage, wie man gemeint hat.
°) Die Geschenke der Bauern am Neujahrstage,
p) Stirbt im Schooße eines armen Weibes am Wege.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Friedrich Friedrich Albrecht_von_Oestreich Albrecht Albrecht_1._von_Oestreich Albrecht Friedrich Friedrich Albrecht Werner_Stauffacher Walter_Fürst Arnold_von_Melchthal Landenberg Albrechts Albrechts Johann_von_Schwaben Johann Johannes_Parricida Albrecht Heinrich_Vh Heinrich Johann Heinrich Heinrich
32
gen seine Gemahlin Johanna und deren Beichtvater
Johann v. Nepomuck. x)
1386 Die Oe st reich er von den Schweizern bei Sem-
pach besiegt.
Herzog Leopold der Fromme fällt. Heldentod
des Arnold von W in kelried. (Zweiter Sieg bei
Näfels 1388).
1400 Wenzel wird von den Kurfürsten zu Rense ab-
gesetzt. Gewählt wird
1400—1410 Ruprecht von der Pfalz.
Trotz trefflicher Eigenschaften vermochte er nirgends
die Ordnung wieder herzustellen. Es folgt Wenzels
Bruder
1410-1437 Sigismund.
Er hatte nach seines Vaters Tode die Mark Bran-
denburg erhalten, verpfändete dieselbe aber schon
1388 an den gewissenlosen Jobst von Mähren,
nach dessen Tode er (1411) wieder in den Besitz der-
selben kam. Nun ernannte er Friedrich v. Ho-
henzollern, Burggrafen von Nürnberg, zum Statt-
halter.
Außerdem war S. König von Ungarn und (nach
Wenzels Tode 1419) von Böhmen. Prachtliebend,
braucht viel Geld.
1415 Johann Huß auf dem Concil zu Costnitz (Con-
stanz) als Ketzer verbrannt.
Auf dieser Kirchenversammlung wurden drei einander
bekämpfende Päpste abgesetzt und ein neuer gewählt.
Dadurch wurde die Kirchenspaltung^) beendet.
Huß, Professor in Prag, war durch Schriften des
Engländers Wycliff zu Abweichungen von der Kirchen-
lehre gebracht worden. Er und sein Freund Hiero-
ni mus v. Prag verbrennen eine Ablaßbulle des
Papstes. Der Kelch auch für die Laien beim Abend-
mahl verlangt. Freier Geleitsbrief des Kaisers; trotz-
dem H. verbrannt,z) bald darauf auch Hieronymus.
Friedrich von Hohenzollern erhält als Kurfürst
die Mark Brandenburg auf dem Kostnitzer
Reichstage.
x) Bon der Moldaubrücke gestürzt. Schutzheiliger Böhmens.
y) Seit 1378 gab es außer dem Papst in Avignon auch wieder ei-
nen in Rom.
r) „0 sanota simplicitas ! “ — Asche in den 'Rhein gestreut.
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Extrahierte Personennamen: Johanna Johann_v Johann Leopold Leopold Sigismund Jobst_von_Mähren Friedrich_v Friedrich Johann_Huß Johann Engländers_Wycliff Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz Nürnberg Ungarn Wenzels Prag Brandenburg Avignon Rom
123
Frieden zu Thorn 1466 mußte er Westpreußen au
Thorn abtreteu und die polnische Lehnshoheit über Ost-
preußen anerkennen.
Der Großmeister Al brecht von Brandenburg,
ein Hohenzoller, wurde lutherisch nnb machte sich ans Lu-
thers Rath zum weltlichen Herzog von Preußen.
Doch blieb er polnischer Vasall.
1527—29 Zweiter Krieg zwischen Ka^l V. und Franz I.
Da auch der Papst ans Franzens Seile trat (heilige Ligua
zu Cognac), so eroberte der kaiserliche Feldherr Karl
von Bourbon Rom, fiel aber dabei. Schreckliche
Plünderung der Stadt, x) — Der Erfolg dieses und ei-
nes dritten Krieges (1536—38) war für Karl günstig;
denn Franz mußte den madrider Frieden bestätigen.
1529 Reichstag zu Speier. Protestanten.
Die Anhänger der Reformation pro lestirten ld. h. sie
erhoben Widerspruch) gegen den Reichstagsbeschluß, daß
alle weiteren Neuerungen zu verhüten seien. Unter den
protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-
fürst Johann d. B. von Sachsen undlandgrag Phi-
lipp von Hessen. Ein Glücks umstand für die
Protestanten war cs, daß der Kaiser gerade jetzt in einen
Türkenkrieg a) verwickelt war.
1530 Reichstag zu Äugsbin g. Die Augsburgische Con-
fessio n.
Die „Confessio Augustana“ war von Melanchthon ver-
saßt und wurde am 25. Juni öffentlich vorgelesen. Luther
war während des Reichstages in Coburg, wo er das Lied
„Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll. —
Der Reichstagsabschied fiel für die Protestanten ungünstig
aus. Daher
1531 Der schmalkaldische Bund zwischen den prostan-
tischeu Fürsten geschlossen.
Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli
fällt bei Kappel gegen die Katholiken. *
Zwingli, Prediger in Zürich, suchte Kirche und Staat
zu reformiren. In der Abendmahlslehre wich er von Lu-
ther ab, und das Marburger Religionsgespräch
mit demselben blieb erfolglos. Auf ähnlichem Stand-
punkt, wie Zwingli, stand der Genfer Reformator Jo-
z) Der Papst gefangen. Verhöhnung des Papstthums durch lächerliche
Prozessionen drr deutschen Landsknechte. — Frundsberg vom
Schlage getroffen.
a) Vergebliche Belagerung von Wien. Die tapfere Besatzung unter
Nikolaus von Salm.
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TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Franz_I. Franzens Karl
von_Bourbon_Rom Karl Karl Karl Franz Franz Johann Melanchthon Ulrich_Zwingli Kappel Zwingli Zwingli Nikolaus_von_Salm Nikolaus
Extrahierte Ortsnamen: Thorn Thorn Brandenburg Sachsen Hessen Coburg Frundsberg Wien
111
seines unbeliebten Sohnes Albrecht zum deutschen Kaiser
vermochten Rudolph nicht zu erreichen, ä >
1290 Zur Verbesserung des Landfriedens bricht Ru-
dolph in Thüringeu 66 Raubburgen.6»
Im folgenden Jahre starb Rudolph, 73 Jahr alt, auf
dem Wege nach Speier, zu Germersheim.
1281—1298 Rudolph von Nassau.
Er suchte seine schwache Hausmacht durch Thüringen
und Meißen zu vergrößern, welches er vom Landgrafen
Albrecht dem Entarteten kaufte. Er konnte aber dessen
Söhne Friedrich mit der gebissenen Wange und Diez-
mann durch sein für englisches Geld geworbenes Heert)
nicht aus ihren Ländern vertreiben. Die deutschen Für-
stcn setzten ihn wegen Landfriedensbruchs ab und wählten
Albrecht von Oestreich, gegen den er bei Worms
(Göllheim) Schlacht und Leben verlor.
1298-1308 Albrecht 1.
Finstern Charakters und herrschsüchtig, einäugig. Er sucht
seine Macht zu vergrößern, doch nicht mit Glück. So
wird er von Friedrich und Diezmann bei Lucka (Alten-
burg) 1307 geschlagen, g)
1307 Befreiung der schweizer Waldstädte.
Albrecht wollte die seit Friedrich 11. reichsunmittelbaren
Schweizer unter habsburgische Hoheit bringen. Er setzte
Landvögte ein: den Geßler von Brun eck über Schwyz
und Uri, den Geringer von Landenberg über Un-
terwalden.
Erneuerung der schweizerischen Eidgenossenschaft auf dem
Rütlis am Vierwaldstädter See zwischen S>chwyz (Wer-
ner Stauffacher), Uri (Walther Fürst) und Unter-
walden (Arnold und Melchthal). Geßler durch Wil-
helm Tellll) erschossen. Landeuberg am Neujahrstage
1304 aus seiner Burg Sarnen verjagt, i) Bald dar-
auf
1308 Ermordung Alb rechts durch seinen 9t essen Jo-
hann von Schwaben (Johannes Parricida).
ä) Albrechts Herrschsucht. Streit mit Wien, dessen Freiheitsbriefe er
zerreißt.
e) Die Raubritter in Erfurt gehängt.
f, Er hatte es unter dem Vorwände geworben, Eduard I. gegen Phi-
tipp den Schönen von Frankreich zu unterstützen,
g) Welches Sprüchwort knüpft sich an die Schlacht bei „Lücken"?
ü) Der habvburg. Hut. Der Apselschuß. Die hohle Gasse bei Äüß-
nacht.
1) Die Geschenke der Bauern. Zerstörung von Sarnen und Zwing-
Uri.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Rudolph Rudolph Rudolph_von_Nassau Albrecht Albrecht Friedrich Friedrich Albrecht_von_Oestreich Albrecht Albrecht Friedrich Friedrich Albrecht Friedrich Friedrich Walther Arnold Johannes_Parricida Albrechts Albrechts Eduard_I.
Extrahierte Ortsnamen: Thüringeu Germersheim Worms Göllheim Schwyz Landenberg S>chwyz_(Wer- Landeuberg Burg_Sarnen Schwaben Wien Erfurt Frankreich Sarnen
9t
der blutigen Schlacht zwischen Tours u n b P oi«
tiers.
752- 768 Pipin der Kleine König des fränkischen
Reiches.
Er war (74 i) seinem Baker Karl Martell zunächst als
Mvjor domu^ gefolgt. Mit Zustimmung des Adels, des
Volkes und der Geistlichkeit lpapst Zacharias) wird
der letzte Alerovinger Child er ich i i I. auf dem Reichs-
tage zu Soissons 752 abgesetzt und in's Kloster geschickt.
Pipin wird von B onifacins k) zum Könige gesalbt. Er
unterstützt den Papst Stephan Ii. gegen den !tzongobar-
dencömg Aistulph und schenkt ihm das demselben wieder
abgenommene Gebiet von Ravenna. Anfang der welt-
lichen Macht des Papste s.^) Pipin nannte sich
Patricius t»01l Rom.
Zweite Periode.
Entstehung lind Dlnthe des römisch-deutschen Kaiselthnlno.
Die Krenzzi'ige
768—814 Karl der Große
Sohn Pipins, nach Karl m a n u s Tode (mit Uebergehung
der Söhne desselben alleiniger König der Franken. Durch
glückliche Kriege (s. u.) mneiterte er das Reich im Norden
. bis zur Eider, im Osten bis zur Oder und Raab, im
Westen bis an den Ebro.
Verwaltung des Reiches durch die Grafen der
einzelnen Gaue. An den Grenzen M a r k g r ä f e n. Die
Aufsicht über die königlichen Schlösser hatten die Pfalz-
grafen, die auch an des Königs Statt Recht sprachen.
Die Send grafen reisten umher und beaufsichtigten die
Gaugrafen. Jährliche Reichstage in Verbindung mit
f) Winfried, der Apostel der Deutschen, aus West'ex. Er begrün-
dete die geistliche Herrschaft des Papstes in Deutschland und
wurde 755 von den Friesen erschlagen. — Schon im 7. Jahrh.
hatten Columban und Galt den Alemannen das Christen-
thum gepredigt.
g) Die geistliche Obergewalt des Papstes war um 600 von Gregor
d. Gr. begründet worden. Unter ihm Einführung des Christen-
thums in England.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Martell Karl Stephan_Ii Karl Karl Karl Winfried Winfried Apostel Gregor
d Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Ravenna Rom Oder_und_Raab West'ex Deutschland England
122
1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I.
Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber
Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma
rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht
bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon
vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht
und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl
von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen.
Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent-
sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag
nicht.
1524—1525 Der Bauernkrieg
Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel-
che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu-
teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih-
rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje-
nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären,
aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie
arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im
Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter
Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x)
Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch-
seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt.
Auch Luther will nichts von Schonung wissen.
Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter
Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein-
führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^)
und hingerichtet.
1525 Tod Friedrichs des Weisen.
Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige
(nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß-
müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i-
nischen Linie entrissen und an die albertiuische
(Moritz) gegeben wird.
1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches
Herzogthum.
Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen
Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen
die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im
v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies
Jagdrecht.
w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße
gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.)
x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In-
teressant ist die Selbstbiographie Götzens.
y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Franz_I. Bayard Karl
von_B Karl Franz_Italien Franz Georg_Metzler Georg_Truch- Thomas_Münzer Friedrichs Johann Johann_Friedrich_dergroß- Johann Friedrich Moritz Ute_Jahrh Götzens
Das 14. Jahrhundert war die glnzendste Zeit des Deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tannenbera gegen die Polen (1410) brach seine Macht auf immer. Im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mute er West-Preuen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit der Ostpreuen anerkennen.
Der Gromeister Albrecht von Brandenburg, ein Hohenzoller, wurde lutherisch und machte sich aus Luthers Rat zum weltlichen Herzog von Preußen. Doch blieb er polnischer Vasall.
1527-2szweiterkrieg zwischen Karlv. undfranzl. Da auch der Papst auf Franz' Seite trat (heilige Ligue zu Cognac), so eioberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbonrom, wobei er selbst fiel. Schreckliche Pln-derung der Stadt1). Der Erfolg dieses und eines dritten Krieges (153638) war fr Karl gnstig; denn Franz mute den Madrider Frieden besttigen.
1529 Reichstag zu Speier. Protestanten.
Die Anhnger der Reformation protestierten (d. h. sie erhoben Widerspruch gegen den Reichstagsbeschlu, da alle weiteren Neuerungen zu verhten seien). Unter den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-frst Johann der Bestndige v on Sachsen und Land-gras Philipp von Hessen. Ein Glcksumstand fr die Protestanten war es, da der Kaiser gerade jetzt in einen Trkenkrieg2) verwickelt war.
1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Kon-fefsion.
Die Confessio Augustana" war von Melanchthon ver-fat und wurde am 25. Juni ffentlich vorgelesen. Luther war während des Reichstages in Koburg, wo er angeblich das Lied .Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll. Der Reichstagsabschied fiel fr die Protestanten ungnstig aus. Daher
1531 Der Schmalkaldische Bund zwischen den pro-testantischen Fürsten geschlossen.
Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli fllt bei Kappel gegen die Katholiken.
Zwingli, Prediger in Zrich, suchte Kirche und Staat zu
*) Ter Papst rettet sich in die Engelsburg. Verhhnung des Papst-tums durch lcherliche Prozessionen der deutschen Landsknechte. Frunds-berg vorher bei einer Meuterei vom Schlage getroffen.
2) Der Ungarnknig Ludwig Ii. hatte 1526 bei Mohacs gegen Soli-man Ii. Schlacht und Leben verloren. Sein Nachfolger Ferdinand, Ge-mahl von Ludwigs Schwester Anna. Vergebliche Belagerung von Wien.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Karl_von_Bourbonrom Karl Karl Karl Franz Franz Johann Philipp_von_Hessen Philipp Melanchthon Ulrich_Zwingli Kappel Zwingli Ludwig_Ii Ludwig Ferdinand Ferdinand Ludwigs_Schwester_Anna Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Polen Thorn Luthers Karlv Sachsen Koburg Engelsburg Wien
105
nicht aus ihren Lndern vertreiben. Die deutschen Fürsten setzten ihn wegen Landfriedensbruchs ab und whlten A l -brecht von sterreich, gegen den er bei Worms (Gllheim) Schlacht und Leben verlor.
12981308 Albrechl I.
Unstern Charakters und herrschschtig, einugig. Er sucht seine Macht zu vergrern, doch nicht mit Glck. So wird er von Friedrich und Diezmann bei Lucka (im Alten-burgischen) 1807 geschlagen. Unter ihm spielt die Sage von Tell und der Befreiung der Schweizer Waldstdte: Albrecht wollte die seit Friedrich Ii. reichsunmittelbaren Schweizer unter Habsburger Hoheit bringen. Er setzte Landvgte ein: den Geler von Bruneck der Schwyz und Uri, den Beringer von Landenberg der Unterwalden.
Angebliche Begrndung der schweizerischen Eidgenossen-schft auf dem Rtli am Vierwaldstdter See zwischen Schwyz (Wernerstaussacher), Uri (Walther Fürst) und Unterwalden (Arnold von Melchthal). Geler von Wilhelm Tell erschossen. Landenberg am Neujahrs-tage (1308?) aus seiner Burg Sarnen verjagt.
Im Gegensatz zu dieser erst 2 Jahrhunderte spter in Umlauf gekommenen Sage, haben die am Vierwaldstdter See gelegenen Waldorte bereits seit der erften Hlfte des Jahrhunderts danach getrachtet, sich von der Schutzherr-schaft (Vogtei) der Habsburger frei und reichsunmittelbar zu machen. 1291 schlieen Schwyz, Uri und Nid-toalden (ein Teil des spteren Kantons Unterwalden) einen ewigen Bund. 1309 besttigt Heinrich Vii. demselben die Reichsunmittelbarkeit. Durch glckliche Kriege gegen Habsburg-sterreich wird der Bund der Eidgenossen allmhlich erweitert.
1308 Ermordung Albrechts durch seinen Neffen Jo-Hann von Schwaben (Johannes Parricida). Albrecht verwaltete als Vormund dessen vterliches Erbe und enthielt es ihm trotz dessen Bitte um Herausgabe vor. Verschwrung Johanns mit 4 Freunden. Ermordung Albrechts bei der berfahrt der die Reu bei Win-dtfch1). Nun strebte Philipp der Schne von Frank-reich fr feinen Bruder Karl nach der Krone. Trotzdem wird, nach 7 Monaten gewhlt 13081313 Heinrich Vit. von Luremburg.
x) Stirbt im Sche eines armen Weibes. Von den Mrdern nur einer gefangen und aufs Rad geflochten. Albrechts Gemahlin Elisabeth und die Tochter Agnes lassen aus Rache auch viele Unschuldige tten.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Beringer_von_Landenberg Walther Arnold_von_Melchthal Wilhelm_Tell Wilhelm Heinrich_Vii Heinrich Albrechts Albrechts Johannes_Parricida Albrecht Albrecht Johanns Johanns Albrechts Albrechts Philipp_der_Schne_von_Frank-reich Philipp Karl Karl Heinrich Heinrich Albrechts Albrechts Elisabeth Agnes
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Durch dieses Reichsgesetz wurde das Recht der Knigs-whl (Kurwrde) auf folgende 7 Fürsten beschrnkt: Die Erzbischfe von Mainz. Trier und Kln; König von Bhmen (Erzschenk), Pfalzgraf bei Rhein (Erztruch-se), Herzog von Sachsen (Erzmarschall), Markgraf von Brandenburg (Erzkmmerer). Die Macht dieser Kur-frsten wurde sehr erweitert und ihre Wrde fr erblich erklrt. Frankfurt a. M. fortan die Wahlstadt und bald auch bleibend die Krnungsstadt.
13731415 Die Luxemburger regieren in der Mark Brandenburg.
1373 Karl kauft Otto dem Faulen, dem letzten bayri-fchen Markgrafen, die Mark Brandenburg ab. Schon 1363 war ein Erbvertrag geschlossen worden ; Otto mute aber erst mit Gewalt gezwungen werden, die Mark gegen 600 000 Gulden an Kaiser Karl abzutreten, der sie fr seinen Sohn Wenzel verwaltete; doch erhielt dieser bei Karls Tode Bhmen (1378) und die Mark kam an dessen zweiten Sohn Sigismund.
1378 1400 Wenzel.
Zeigt sich anfangs nicht untchtig, versinkt aber bald in Trgheit und Ausschweifungen, kommt fast nie aus Bh-men. Neigung zu Gewaltthtigkeiten; erklrt auf einem Reichstage alle Schulden, welche die Juden ausstehen hatten, fr null und nichtig. Joh. v. Nepomun).
Verwirrung im Reiche. Krieg des schwbischen Stdtebundes gegen Graf Eberhard den Greinet2).
1386 Die sterreicher von den Schweizern bei Sempach besiegt.
Herzog Leopold der Fromme fllt. Sage von dem Heldentode des Arnold von Winkelried.
1388 erkmpften die Brger von Glarus einen zweiten Sieg bei Nfels.
1400 Wenzel auf ppstlichen Betrieb zu Renfe ab-gesetzt. Gewhlt wird
14001410 Ruprecht von der Pfalz.
Trotz trefflicher Eigenschaften vermochte er nirgends die Ordnung wiederherzustellen. Vergebens versuchte er dem Galeazzovisconti, welchem Wenzel fr 100 000 Goldgulden Mailand als erbliches Herzogtum verliehen hatte, dasselbe zu entreien. Es folgte Wenzels jngerer Bruder
!) Der Sage nach, weil er das Beichtgeheimnis der Knigin nicht ver-raten wollte, von der Prager Brcke (auf welcher sein Standbild steht) ttt die Moldau gestrzt. Spter Schutzheiliger Bhmens.
2) Dieser siegt an der Spitze der Rltterbnde bei Dffingen. Sem Sohn Ulrich, der sich zuvor bei Reutlingen hatte schlagen lassen, stirbt den Heldentod.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Otto Otto Karl Karl Karls Sigismund Eberhard Leopold Leopold Arnold_von_Winkelried Bhmens Ulrich